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Karl Popper, Eine Welt der Propensitäten, Tübingen 1995, S.11-53:
- 1.
 - Vorurteile: Objektivismus und Indeterminismus. 
 - 2.
 - Anliegen: Entmystifizierung der Quantentheorie.
 - 3.
 - Anspruch: Zwei neue Ansichten über Kausalität.
 - 4.
 - Annahme: Die Quantentheorie (QT) ist eine stochastische Theorie, 
    sie beruht auf Zufallsprozessen.
 - 5.
 - Vorhaben: Auf der Grundlage einer objektiven Wahrscheinlichkeitsinterpretation 
    läßt sich die QT vollständig objektivieren; denn 
    wir leben in einer ,,Welt von Propensitäten``.
 - 6.
 - Erklärung: Die Wahrscheinlichkeitstheorie handelt von gewichteten 
    Möglichkeiten. Ihr Hauptproblem ist die Quantifizierung der 
    Gewichtsfunktion.
 - 7.
 - Feststellung: Jeder Möglichkeit wohnt eine ,,Propensität`` 
   (Verwirklichungstendenz) inne. Die Propensität einer Magnetnadel, 
    sich im Magnetfeld auszurichten, hängt ab
- (a)
 - von ihrer inneren Struktur 
 - (b)
 - dem Kraftfeld unseres Planeten 
 - (c)
 - der Reibung und anderen Störeinflüssen ... 
 
Die Propensität einer Reihe von Würfen mit einem Würfel, eine 
    stabile statistische Häufigkeit zu erzeugen, hängt wie oben ab 
    von a), b) und c).
 - 8.
 - Folgerung: Es gibt ein ,,Feld von Propensitäten``, den 
    ,,unveränderlichen Aspekten der physikalischen Situation``, 
    das jeden einzelnen Wurf beeinflußt.
 - 9.
 - These: ,,Kraftfelder sind Propensitätsfelder. Sie sind wirklich, 
    sie existieren``.
 - 10.
 - Erläuterung: ,,Kräfte im modernen Sinn`` wurden von Newton eingeführt 
      und von Einstein zu erklären versucht.
 
Ingo Tessmann
2/6/2000